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Meine Bucket List... ist endlos...


Was Mark Keller, Hardy Krüger junior und Ralf Bauer mit meiner Reise - Bucket List zu tun haben? Ich wurde gerade erwachsen, die Welt stand mir nach dem Mauerfall offen und ich träumte mich abwechselnd unter die Sterne des Südens oder an den Nordseestrand, in den Pfahlbau der Clique um Sven und Nik in St. Peter Ording. Jede Woche fieberte ich auf neue Folgen der Vorabendserien "Gegen den Wind" und "Unter den Sternen des Südens" hin. Die Clique der Animateure um Christoph (Mark Keller) arbeitete an unterschiedlichen Destinationen. Mein Wunsch unbedingt auf die Kanarischen Inseln, nach Fuerteventura zu reisen stammt genau daher. Irgendwie ereilte mich das Leben und damit verbunden die gesellschaftlichen Konventionen mit denen ich groß geworden war, schneller als der Ruf der Welt und so mussten einige Träume noch etwas warten...


Bucket List - was ist das eigentlich, oder woher stammt der Begriff?


Der Begriff „Bucket List“ kommt vom Englischen „kick the bucket“ und bedeutet so viel wie „den Löffel abgeben“. Sie fasst also alle Dinge zusammen, die man vor seinem Tod noch erleben möchte. Eine allgemeine, quasi Lebens - Bucket List brauche ich nicht. Schon immer hab ich die Dinge, die ich erleben wollte einfach gemacht: Arschbomben Battle in feinster Garderobe, in der Hängematte draußen schlafen, Kitesurfen lernen, die Alpen zu Fuß überqueren - tbc... Aber die Welt bereisen - das war schon immer ein besonderes Thema für mich. Ich bin sehr früh Mutter geworden, noch früher fing ich an zu arbeiten - immer in Vollzeit. Selbst als Stine auf der Welt war, vergingen nur 6 Monate, bis ich wieder im Schichtdienst Patient:innen versorgt habe. Schon immer war meine Zeitreserve absolut begrenzt. Noch mehr meine finanzielle Reserve. Versteht mich nicht falsch - mir geht es gut, sehr gut. Wir reden hier über absolute "Add ons". Und dennoch habe ich Träume. Ganz oft helfen diese Träume mir durch schlechte Zeiten in meinem Leben zu kommen. Und glaubt mir - es gab und gibt richtig schlechte Zeiten. An einer Stelle hier auf meinem Blog hab ich das schonmal gesagt - ich hab Dinge wegstecken müssen, für die ich bis heute keine Taschen gefunden hab. Aber wenn ich es dann schaffe hinter einen Punkt auf meiner Bucket Liste ein Häkchen zu setzen, wie z.B. mir meinen Traum der Reise zu den Polarlichtern zu erfüllen, ich sags Euch - kaum etwas fühlt sich so gut an, wie das - für mich.


Also hab ich quasi studiert zu träumen vom Reisen, bin Perfektionistin darin geworden meine Bucket List im Kopf aufrecht zu halten und ich schwör, hier und jetzt ist das allererste Mal, dass ich sie aufschreibe...


Immer wieder gibt es Momente, in denen erste kleine Pflänzchen, vielleicht eher Samen gesetzt werden, Gedankenflausen entstehen und die ich dann ganz oft über Jahre hinweg aus einer Flause zu einem Faden gesponnen hab. Bis dieser "Faden" dann im Urlaubskalender landet, dann eine Flug-Buchung, der Kauf eines Reiseführers, die Suche nach einer Unterkunft - meine Güte, wieviel Zeit meines Lebens ich bereits auf Plattformen wie fewo-direkt verbracht habe. Und jedes einzelne Mal liebe ich diese Zeit des Flausen spinnens so sehr. Ich verstehe das Prinzip des "Last Minute Buchens" nicht. Das nimmt mir so viel meiner Reise. Dieses Erträumen, die Auseinandersetzung mit der Zieldestination und mit meinen Erwartungen, das Erkunden auf dem Globus und bei Google Maps, das wochenlange Generve meines Umfeldes - all das wäre nicht existent. Will ich für mich nicht!

Irgendwann steht dann mein Plan - quasi ein Gerüst, oder um bei dem Bild des Fadens zu bleiben, ein Schnittmuster, mit vorbereiteten Stoffteilen und Knöpfen und Reißverschlüssen, die nur noch zusammengesetzt werden müssen. Und dann - muss nur noch die Spule fertig gemacht werden, bevor es losgehen kann, wie der letzte Schritt vor einer Reise - das Koffer packen als Akt des Zusammennähens - und dann geh ich los...


Bis heute weiß ich genau, wo ich war, als ich das allererste Mal Bilder des Platz 3 meiner Bucket List gesehen hab. Ich werde nie vergessen, wie ich in dem Cafe in Eppendorf die Kaffeetasse abgestellt hab und fasziniert auf das in Dauerschleife laufende Video gestarrt habe. An der Wand hing ein riesiger Bildschirm, ich konnte meine Augen nicht abwenden und hoffte inständig, dass ein Hinweis darauf kommende würde, wo diese Bilder entstanden waren. Und dann - Feuerland. Das ist Feuerland? Wie oft hatte ich das schon mitgesungen: "Guten Tag, 2x mal bis nach Feuerland bitte. Das Schiff ist leicht entartet... kling klang, Du und ich, die Strassen entlang..." In dem Song hörte es sich immer vage nach einem Phantasieort an. Das gab es wirklich. Ich möchte dahin mit dir... "bis du sagst, wie müssen aus Feuerland zurück, nach Hause, im Wiener Walzer Schritt..."

Ich möchte das erleben, dieses Land des Feuers, durch die Magellanstrasse vom Festland Südamerikas getrennt. Dort gibt es die südlichsten subantarktischen Wälder, ich möchte sie durchwandern. Durch tiefe Täler und Schluchten und Land mit Gletschern, Mooren, Seen und Flüssen. In das Land der Stürme, die dafür sorgen, dass die Küstenabschnitte Waldfrei bleiben - in die Magellan-Tundra. Und nicht nur dorthin, ich möchte ganz Patagonien bereisen...wenn ich schon um die halbe Welt fliege...


Ganz anders war es mit Canada, meinem Platz 2 der Antje-Liste. Schon immer schien es unfassbar weit weg. Unerreichbar. Lebenslang gab es kleine Situationen, die mit Canada zu tun hatten. Ich sah Bilder vom Indian Summer, ich stolperte über Reiseberichte in die kanadischen Rocky Mountains, entfernte Verwandte, die in Vancouver lebten, dann ein Wanderartikel über den weltberühmten West Coast Trail auf Vancouver Island, ein kanadisches Brotfladenrezept, das bis heute eines meiner liebsten Wanderessen ist, der Influencer, der nach Vancouver auswandert und dann noch eine Freundin, die mit dem Van durch Canada tourt. Und auf einmal lag es so auf der Hand dorthin zu wollen. Unzählige Recherchestunden später wuchs in mir der Gedanke, nicht nur für 3 Wochen Urlaub in Canada machen zu wollen, sondern Arbeitszeit anzusparen, um als Rangerin während einer beruflichen Auszeit in einem der kanadischen Nationalparks zu arbeiten. Seither habe ich ein Langzeitarbeitskonto, in das ich monatlich einzahle - nur einen kleinen Betrag. Aber zusätzlich kann ich dort Überstunden und Resturlaube "einzahlen" und ansparen. Nach gut 1,5 Jahren hat sich dort ein Zeitwert von 45 Tagen angesammelt. 2025 oder 2026 möchte ich diese Zeit ausschütten lassen - 4 Monate am Stück frei machen um mir "längere" Träume zu erfüllen, für die mein Jahresurlaub nicht ausreicht: Canada, Almsommer, zu Fuß durch Europa, mit dem Van die Westküste der iberischen Halbinsel entlang bis zum südlichsten Punkt von Europa... alleine dafür könnte ich eine eigene Liste anlegen.

...bevor wieder die Frage aufkommt zur Angst vorm Wolf, äh, sorry, Bär - natürlich würde ich gerne Bären sehen. Vielleicht nicht so ganz dicht an mir dran...


Und dann ist da mein Spitzenreiter: Alaska. Vor 2 Jahren schenkte Stine mir einen Bildband über Abenteuer am Polarkreis. Er stammt von Bernd Römmelt. "Im Bann des Nordens". Und der Titel diese Bildbandes trifft es perfekt. Bernd Römmelt kam das erste Mal vor 30 Jahren nach Alaska und seither fast jährlich. Seine faszinierenden Aufnahmen einer Fotoexpedition in den Südosten, beeindruckten mich von der allerersten Sekunde an. Tief im Wald, in der Nähe eines Flusses hatte er sich einquartiert, weil er Schwarzbären fotografieren wollte - und zwar auf Nahrungssuche, am Fluß, beim Lachse fangen. Seither bin ich ebenso "in den Bann gezogen". Vielleicht bewerbe ich mich bei ihm als Praktikantin auf einer seiner Expeditionen. Ob es dann Schwarz-, Braun- oder Eisbären werden - ich will nicht sagen, dass es mir egal ist, aber...

Ich stelle mir Alaska vor als riiiiiesigen Abenteuerspielplatz für Draussenmenschen vor. Unendliche Weiten, Wildnis aus Wäldern und arktische Steppe, Berge und das Leben am Fluss - am Yukon... und ich mittendrin.


Immer wieder habe ich geschafft einige Punkte meiner Liste abzuhaken. Nur leider wird sie nicht kürzer, ich Gegenteil. Immer wieder kommen neue Flausen dazu. Oft schaffe ich es die eher kleineren Punkte "abzuarbeiten". Es ist ja auch nicht verwunderlich, dass so ganz große Punkte die Top 3 bilden, eben weil sie von allem mehr brauchen - Zeit und Geld.


Aber meine Liste hat auch andere spannende Destinationen:


Platz 4: Amalfiküste

Ich möchte im Schatten von Zitronenpflanzen sitzen, auf das blaue, italienische Mittelmeer schauen, allerbeste Pasta essen und köstlichen Wein trinken. Thats it.


Schottland

...mich in den rauhen Charme der Schotten blitzverlieben und na klar - wandern in den Highlands


Vietnam

Island

Jersey

Spitzbergen

Finnland (im Herbst)

Schweden (im Sommer)

Nordvariante des Jakobsweges wandern

Marakesch

Südafrika

Sambia

Mauritius

Sansibar

einen Monat lang in Wien "leben"

Almsommer in den österreichischen Bergen

längs durch Norwegen mit dem Van


North York Moors National Park

In dem Roman "Offene See" wird in einer unfassbar schönen Erzählweise die Landschaft oberhalb von Scarboroug an der englischen Ostküste beschrieben. Unzählige Male beim Lesen des Buches hab ich mir die Karte von England aufgerufen und die Gegend ausgecheckt. Das Bild des kleinen, fast in die Wiese versunkenen Gerätehäuschens mit dem Blick über das Grundstück hinweg hinunter zum Meer, die hat sich eingebrannt. Ganz zu schweigen vom Hummerabendessen an einem lauen Sommerabend...


Übrigens…

Meine Liebe zu St.Peter Ording - aus der Bildschirmverliebtheit in meinen Jugendjahren wurde eine feste Liebe. Ich kenne St.Peter wie meine Westentasche. Unzählige Male bin ich den Deich abgelaufen, zum Leuchtturm nach Westerhever gewandert, hab im Kiefernwäldchen hinterm Deich in meiner Hängematte geschlafen, nirgendwo auf der Welt schmeckt die Pizza besser als die aus dem Diike, aber nicht im Restaurant, sondern mit den Füßen im Sand im Strandkorb während die Sonne ins Meer fällt und ich schwöre - kein Sonnenuntergang kann mithalten mit dem am Ordinger Strand. Selbst im Winter, wenn weite Strandflächen noch mit Wasser von der letzten Flut gefüllt sind und der Himmel sich in allen Farbtönen auf der Wasseroberfläche spiegelt.



Im Beachmotel, direkt am Ordinger Deich bekomme ich Friendsrabatt und ich hab dort mein Lieblingszimmer. Seit dem letzten Jahr hat St. Peter Ording eine weitere Attraktion. Direkt auf dem Böhler Strand - in einem der Pfahlbauten. Das Salt & Silver hat sich dort niedergelassen und nun find ich (ein Glück) noch mehr Argumente wirklich absolut regelmäßig herzukommen… Must try! Allein der lange Bohlenweg durch die Salzwiesen in der Abendsonne - spektakulär!








St. Peter Ording ist mein 2. Wohnzimmer. Kein Wind der Welt pustet mir so perfekt zuerst die Gedanken durcheinander und danach aufs Meer hinaus. Wenn sich dann der Wind legt, ist alles wieder klar. Hier fühl ich mich aufgehoben und zuhause. Also Danke für das Verkuppeln lieber Hardy Krüger junior und Ralf Bauer! 💙



Immer wieder werde ich diesen Blogpost aktualisieren, die Liste updaten, vielleicht ein paar Worte ergänzen zu den einzelnen Lunkten auf meiner Liste.


Was ist denn Euer unangefochtener Platz 1 Eurer Reise Bucket Liste?







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